Körperlähmung und deren Schweregrade

Behinderungsformen sind vielfältig, doch sind es meist Lähmungen in unterschiedlichen Stadien, die Menschen an einen Rollstuhl binden oder zu Gehhilfen zwingen.
Per Definition handelt es sich bei einer Lähmung um einen teilweisen oder gar vollständigen Verlust der Bewegung oder Funktion eines Gliedmaßes oder auch anderen inneren Organes.

Grund dafür sind häufig Weiterleitungsstörungen von Reizen zum Zentralen Nervensystem.

Nach heutigem medizinischen Stand der Technik sind Querschnittslähmungen oder auch einfache Lähmungen nicht heilbar und de facto irreversibel. Betroffene können stellenweise entsprechende Physiotherapien helfen die Situation erträglicher zu machen. Doch ein Blick in die Zukunft scheint Hoffnung zu machen, dass der wissenschaftliche Fortschritt Querschnittslähmung irgendwann heilen kann.

Eine Körperlähmung kann in verschiedene Schweregrade unterteilt werden, die sich danach richten inwieweit ein Muskel gegen einen bestimmten Widerstand drücken kann.

Grad 0: Eine Muskelkontraktion fehlt völlig
Grad 1: Die Anspannung der Muskeln sieht man grade so
Grad 2: Das entsprechende Körperteil kann bei Entfernung von Schwerkraft bewegt werden
Grad 3: Eine gewisse Bewegung gegen Schwerkraft ist dem Patienten möglich
Grad 4 Minus: Leichter Widerstand kann bewegt werden
Grad 4: Mäßiger Widerstand kann überwunden werden
Grad 4 Plus: Starker Widerstand kann überwunden werden, ist aber schwächer als die Gegenseite
Grad 5: Keine Einschränkung im Kraftverhältnis

Ursachen einer Körperlähmung

Auch der Grund warum ein Mensch an einer Lähmung leidet ist sehr unterschiedlich. Grundsätzlich kann man die Gründe und Ursachen in 4 zentrale Schädigungen unterteilen.

  • Zentrale Körperlähmung: Als Folge von Durchblutungsstörungen im Kopfbereich, Gehirnentzündungen oder Gehirnblutungen (ggf. durch Unfall oder Schlaganfall) ist die Ursache einzig und allein im menschlichen Gehirn zu suchen.
  • Periphere Körperlähmung: bei dieser Form liegen Schädigungen der Muskelfasern oder der Muskelzellen vor. Es können bspw. Nerven eingeklemmt sein, Tumore entstanden sein oder Vergiftungen vorliegen, die einen solchen Zwischenfall zur Folge haben.
  • Muskuläre Körperlähmung: Mediziner sprechen von dieser Art von Lähmung, wenn es sich um eine genetisch bedingte Muskelschwäche, Muskelentzündungen oder Muskelabbau handelt.
  • Psychische Körperlähmung: Rein psychisch bedingt kann auch eine Körperlähmung vorliegen, wenn zum Beispiel die Bewegungsfunktion vollständig oder nur zum Teil gestört ist ohne das Beschädigungen von Muskeln und Nerven vorliegen.

Querschnittslähmung als Schwerbehinderung

Eine sehr umfangreiche und einschneidende Form der Körperlähmung gilt die Querschnittslähmung, bei der menschen komplett an den Rollstuhl gefesselt sind und bleiben. Denn bisher ist diese Form der Lähmung nicht heilbar.

Es handelt sich hierbei um eine Schwerbehinderung, die durch eine Störung der Nervenleitung im Spinalkanal (Rückenmark) verursacht wird. Betroffene leiden nicht nur unter einer Bewegungsunfähigkeit, sondern müssen auch mit Einschränkungen anderer vegetativer Körperfunktionen wie Verdauung oder Herzschlag leben.

Bei dieser Form muss sich das persönliche ganz besonders auf die neue Lebenssituation einstellen. Angefangen von einer Wohnung oder einem Haus welches barrierefrei gestaltet sein muss, müssen eventuell Treppenlifte, Zugangswege, Betten und Toiletten so angepasst und baulich verändert werden, dass die behindertengerecht sind.